Con Dao,  Reisetagebuch,  Vietnam

Van son Pagoda – friedlich und wunderschön

Die Van son Pagoda ist die einzige Tempelanlage der Insel – und so wunderschön! An den bunt gestreiften Fähnchen, die sich über das Gelände verteilen, erkennt man, dass es sich um einen buddhistischen Tempelt handelt. Anders als in Kambodscha oder Thailand, wo der Buddhismus den Glauben und auch das Leben der Menschen dominiert, ist die Religionsverteilung in Vietnam granularer. Die meisten Vietnamesen bekennen sich nicht explizit zu einer bestimmten Religion, sind aber dennoch gläubig. Dabei ist oft die Rede von einer sogenannten Volksreligion oder einer gewissen Alltagsreligiosität, die durch mehrere Religionen beeinflusst wird – zum Beispiel durch verschiedene Ausprägungen des Buddhismus, Taoismus, Hinduismus oder Konfuzianismus. So glaubt eine breite Bevölkerung an Geister, verehrt ihre Ahnen und legt Opfergaben nieder – ganz ohne einer bestimmten Glaubensrichtung anzugehören. Daneben stehen vor allem der Buddhismus sowie der Katholizismus.

Bevor man die wunderschöne Anlage erreicht, heißt es zunächst Treppen steigen. Sie ist auf einem kleinen Hügel gelegen, der einen tollen Ausblick auf den Hai An Lake beziehungsweise auf dicht bewachsene Hügel und die nächstgelegene Bucht bereithält. Am unteren Ende der Treppe werden Blumen und Räucherstäbchen verkauft. Wir verzichten – ich bin definitiv kein Fan davon, religiöse Rituale auszuführen, an die ich nicht glaube. Erst recht nicht, wenn Gläubige vor Ort sind und diese Rituale aus Überzeugung praktizieren. Oben angekommen, weht uns ein warmer Wind um die Ohren. Die geschwungenen Dächer, das dunkle Holz und die rot-goldenen Lampions erinnern an typisch chinesische Bauwerke. Auf dem Gelände stehen mehrere kleine oder größere Bauten – eine einfache Pagode, in der ein immens großer Gong hängt, aber auch filigran verzierte Häuschen, goldene Altare, Vasen voller Blumen und die Abbilder verschiedener Gottheiten beherbergen.

Neben uns sind nur wenige Gäste dort, die sich auch schnell wieder verabschieden. Die Anlage ist größer als zunächst gedacht und strahlt etwas extrem Friedliches aus. Wir bleiben knapp eineinhalb Stunden dort, sitzen teilweise einfach nur auf einer der vielen Bänke im Schatten und genießen die Stille, die nur gelegentlich durch ein paar rangelnde Affen oder wenige Besucher durchbrochen wird. Die Atmosphäre ist toll, irgendwie magisch – und für begeisterte (Hobby-)Fotografen gibt es jede Menge zu entdecken. Nicht zuletzt auch Affen, die sich an den Krabbenchips des Tempelwärters zu schaffen machen. Die Pagode ist definitiv einen Besuch wert.

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