Allgemeines,  Norwegen

Gut zu wissen: Ein paar nützliche Hinweise zu Norwegen

Ein paar Eigenheiten – oder Besonderheit – hat doch eigentlich jedes Land. Zum ersten Mal in Norwegen, sind uns natürlich auch dort einige Dinge aufgefallen, die es sich sicherlich zu teilen lohnt, da sie das eine oder andere leichter machen. Eine Sache, die allerdings nichts erleichtert, ist mir außerdem aufgefallen … in jedem Supermarkt, egal wie klein er auch sein mag, gibt es eine Candybar. Also quasi „Selbstbedienungssüßigkeiten“ – wieso? Naja, egal. Kommen wir zu den wirklich wichtigen Dingen. Vor allem rund um das Bezahlen ist uns einiges aufgefallen, aber auch in Sachen Autofahren.

Preise und Bezahlen

Preise im Blick behalten
Norwegen ist sehr teuer – mal mehr, mal weniger. Ein Euro entspricht dabei ganz grob zehn Norwegischen Kronen (NOK), die Preise sind also relativ gut umzurechnen. „Teuer“ ist natürlich relativ, wenn man deutsche Preise gewohnt ist, merkt man allerdings deutliche Unterschiede. Ein Bier kostet im Restaurant etwa zehn Euro, einen Burger bekommt man (ohne Beilagen) für rund 15 Euro, eine Pizza kostet zwischen 15 und 20 Euro. Softgetränke etwa fünf Euro, ein Päckchen Käse oder abgepacktes Brot zwischen drei und fünf Euro. Viele Norwegen-Reisende sind wahrscheinlich sowieso mit einem Camper unterwegs oder wohnen in Unterkünften mit eigener Küche – man kann sich also problemlos Nudeln, Pesto, Aufbackbrötchen und Co. mitnehmen und so vor Ort ein wenig sparen.

Einen Liter Super gibt’s von 1,40 Euro bis 1,90 Euro – das war sehr unterschiedlich und ist, genau wie in Deutschland, auch vom Standort der Tankstelle abhängig. Aus- oder Auffahrten waren die Preise natürlich etwas teurer als in kleinen Ortschaften. In Norwegen gibt es viele Tankstellen, an denen direkt per Kreditkarte an der Zapfsäule bezahlt wird – dort war der Sprit tendenziell ein wenig günstiger, allerdings auch nicht immer.

Kreditkarte einpacken
Norwegen ist nicht nur recht teuer, sondern auch – wie die meisten skandinavischen Länder – um einiges digitaler als Deutschland. Eine Kreditkarte ist ein Muss, ohne geht’s kaum. Wir haben 1.000 Kronen, also rund 100 Euro, in Bargeld abgehoben – die hätten wir uns sparen können. Wir fahren mit knapp 200 Kronen nach Hause. Sicherlich wären wir das Geld noch losgeworden, in den meisten Momenten haben wir allerdings nicht daran gedacht, da die Kassierer*innen in Geschäften oder Restaurants ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass man mit Karte bezahlt und das EC-Gerät vorbereiten. So bezahlt man eben bequemer und immer passend.

TANs generieren
Nach einem langen Tag wollten wir bei einem Asiaten in Oslo zu Abendessen, daraus wurde allerdings nichts – man konnte ausschließlich online mit Kreditkarte zahlen, noch nicht einmal am EC-Terminal Restaurant. Am Tisch war ein QR-Code angebracht, dort war die Speisekarte hinterlegt, man konnte direkt über das digitale Menü bestellen und sollte dort auch direkt bezahlen. Das Problem bei beiden unserer Kreditkarten: Die Zahlung sollte per TAN bestätigt werden. Einen TAN-Generator hatten wir für den Fall der Fälle sogar dabei (dank einer zurückliegenden Reiseerfahrung …), aber der lag im Hotel. Eine andere Möglichkeit zu bezahlen, gab es trotz Nachfrage nicht (lediglich über eine norwegische Bezahl-App) und wir konnten wieder gehen. Zu unserem Schreck war es im nächsten Restaurant genauso – zum Glück nur auf den ersten Blick. Denn dort gab es zudem die Möglichkeit, ganz normal am Karten-Terminal zu bezahlen. Props ans Hao Café – meine Bowl war sehr lecker und enthielt den besten Tofu, den ich seit langem gegessen haben. Wir vermuten, dass die Maßnahme durch die Pandemie kam und dass einige Restaurants diese Zahlungsmethode beibehalten werden.

Auto fahren, Parken, Maut

EasyPark herunterladen
Die App „EasyPark“ erleichtert das Parken sehr, es lohnt sich auf jeden Fall, sie herunterzuladen. Auf vielen öffentlichen wie privaten Parkflächen (zum Beispiel an Hotels) stehen nicht nur Parkautomaten, sondern auch Schilder, die auf die mögliche Nutzung von EasyPark hinweisen. Und die Nutzung ist in der Tat easy: Man hinterlegt zunächst das eigene Kfz-Kennzeichen sowie eine Zahlungsmethode und aktiviert am Handy die Standortbestimmung. Fährt man dann auf einen Parkplatz, erkennt EasyPark, wo man steht, man bestätigt die angegebene Parkfläche und gibt die gewünschte Parkdauer ein – parallel zeigt die App den Preis an. Wenn man früher wieder am Auto ist, beendet man den Parkvorgang und bezahlt natürlich entsprechend weniger, braucht man mehr Zeit, kann man den Parkvorgang von unterwegs verlängern. Abgebucht wird dann über die hinterlegte Zahlungsart, zum Beispiel PayPal oder Kreditkarte, die Rechnung kommt per Mail. Über die App können wohl auch freie Parkplätze abgerufen werden, diese Funktion haben wir allerdings nicht genutzt.

Maut- und Fähr-Gebühren beachten
In Norwegen gibt es viele Straßen oder Straßenabschnitte, auf denen Maut erhoben wird – dabei wird die Maut überall elektronisch über das Kennzeichen erfasst, man muss nirgendwo anhalten und bezahlen. Die jeweiligen Straßen sind in der Regel durch blaue Schilder gekennzeichnet, auf denen eine Kamera oder die Worte „Auto Pass“ abgebildet sind. Meist steht auch der zu zahlende Preis dabei. Es kann durchaus sein, dass eine zehn Kilometer lange Tunneldurchfahrt mal eben 250 Kronen, also rund 25 Euro, kostet. Je nach Strecke kann es Sinn machen, nach alternativen Routen zu suchen.

Einen sogenannten Auto Pass kann man sich auch als Tourist vor der Einreise beantragen – dann wird die Gebühr automatisch über die dort hinterlegte Zahlungsmethode abgebucht. Wenn man keinen Auto Pass besitzt, dann kommt die Mautrechnung irgendwann per Post nach Hause und man muss den Betrag überweisem – natürlich inklusive Gebühr. Wir hatten keinen Auto Pass und sind gespannt wie viele Rechnungen (gebündelt?) ins Haus flattern und wie hoch die Gebühren sind, vor allem, wenn die Post ins europäische Ausland geht.

Dasselbe Prinzip gilt auch oft für Fähren. In Norwegen fahren viele Fähren wie bei uns der ÖPNV – sie verbinden Landzungen, überqueren Fjorde und bringen die Passagiere innerhalb weniger Minuten ans Ziel. Diese Fähren fahren regelmäßig, man braucht kein Ticket, sondern stellt sich einfach in eine der Autoschlangen. Auch hier wird das Kennzeichen elektronisch erfasst und die Rechnung kommt per Post. An einigen Fährablegern sind uns auch Hinweisschilder begegnet, die darauf hingewiesen haben, dass man über „FerryPay“ per Handy bezahlen kann. Das haben wir einmal gemacht und das hat gut geklappt – auch ein anderes Mal funktionierte die Bezahlung über denselben Anbieter, sodass ich die Rechnung direkt beim Verlassen der Fähre per E-Mail bekommen habe.

Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten
Durch Norwegen verlaufen einige sogenannte Europastraßen, die alle an der Bezeichnung „ENummer“, also zum Beispiel E6, zu erkennen sind. Sie sind vergleichbar mit dem „außerorts“ fahren in Deutschland – in Norwegen sind auf diesen Straßen allerdings nicht 100 km/h, sondern 80 km/h erlaubt. Auf manchen Straßen sind auch 90 oder 100 km/h, maximal aber 110 km/h erlaubt. Grundsätzlich ist die Geschwindigkeit auf Norwegens Straßen stark reglementiert. Und an die Angaben sollte man sich halten, denn Geschwindigkeitsverstöße können schnell mehrere hundert Euro kosten. Wir fanden diese Geschwindigkeiten total angenehm. Es fährt sich entspannter, keiner drängelt und man hat viel mehr Zeit, die vielen Kühe, Ziegen und Schafe am Straßenrand zu beobachten. Wegen der teils sehr kurvenreichen Wege wäre es oft sowieso nicht möglich gewesen, schneller zu fahren. Man muss für die Wege natürlich etwas mehr Zeit einplanen.  

Was sonst noch wichtig ist

Zelt mitnehmen
An vielen Wanderwegen gibt es ausgewiesene Campingbereiche. Und zwar nicht hundert Quadratmeter große Bereiche, in dem sich zig Camper tummeln, sondern weitläufige Gebiete, die nur zu Fuß zu erreichen sind. Dort gilt das Jedermannsrecht – jede*r darf sein Zelt aufschlagen und die Natur „nutzen“. Teilweise genügt es, nur wenige hundert Meter vom Parkplatz wegzugehen, um mit grandioser Aussicht einzuschlafen oder aufzuwachen. Also: Packt Zelt, Isomatte und Schlafsack ein und verbringt eine Nacht in der Natur.

Mobilfunkanbieter checken
Norwegen gehört nicht zur EU, hat aber ein enges Verhältnis zur Europäischen Union. Vor der Reise ist es dennoch sinnvoll zu überprüfen, ob euer Mobilfunkanbieter Roaming in Norwegen abdeckt. Ich kann für uns sagen, dass das bei o2 der Fall ist.  

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