Hanoi,  Vietnam

Hanoi, eine Stadt der Superlative

Den Anfang einer Asien-Reise in Hanoi zu machen kann gewagt sein. Die Stadt hat immerhin über acht Millionen Einwohner*innen – und das merkt man. Auf der anderen Seite: Man ist sofort mitten drin im asiatischen Trubel, eine Art Schocktherapie vielleicht. Vietnams Hauptstadt ist für mich persönlich nochmal eine ganz andere Hausnummer als Ho-Chi-Minh-Stadt oder Bangkok. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir in der Old Town gewohnt haben, die auf jeden Fall nochmal um einiges trubeliger ist als die Seaside, Ba Dinh oder auch das French Quarter (wobei das schon dicht an die Old Town rankommt).

Was kann ich zu Hanoi sagen? Mein erster Gedanke: Ich liebe asiatische Großstädte. Das dachte ich mir bereits auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt (wir haben den 86er-Bus genommen für 45.000 VND pro Person). Am Anfang fahren wir über eine weitläufige moderne Autobahn, in der Ferne stehen unzählige Wolkenkratzer, irgendwann wird alles dichter und dichter. Die hiesigen Metallmasten mit Werbebannern weichen verknäulten Stromleitungen, am Straßenrand tauchen die ersten Geschäfte auf, Menschen verkaufen Obst oder waschen Geschirr.

Mein zweiter Gedanke: Wow, ich komme überhaupt nicht klar. Im French Quarter und besonders in der Old Town herrscht so viel Verkehr, es ist ein einziges dauerhaftes Hupkonzert. Besonders bewundere ich die Menschen, die zwischen all den Rollern und Pick-ups mit dem Fahrrad unterwegs sind und sich tapfer ihren Weg durch den Verkehr bahnen. Will man als Fußgänger*in die Straße überqueren, dann muss man das einfach tun. Irgendwie. Hier und da, besonders an den ganz großen Kreuzungen gibt es Fußgängerampeln – die sind aber eher als (Achtung, Wortwitz) „Anhaltspunkt“ zu verstehen. Aufmerksam nach links und rechts blicken sollte man dennoch. Ansonsten gilt: Augen auf uns langsam und gleichmäßig von der einen auf die andere Straßenseite gehen. Die Fahrzeuge sehen dich und schlängeln sich um dich herum. Generell ist man als Fußgänger*in recht häufig am Straßenrand unterwegs, da die Gehwege oft komplett mit Rollern zugeparkt sind oder als Ladenfläche dienen.

Ich hätte dauerhaft fotografieren können. Alles und jeden. In Hanoi gibt es – zumindest in der Old Town und im French Quarter – an jeder Ecke etwas zu sehen. Männer, die Bambuspfeife rauchen oder Karten spielen, Menschen, die früh morgens schon Essen in dampfenden Woks über einer offenen Flamme braten oder Granatapfelkerne aus der Frucht klopfen. Vor den vielen Motorradwerkstätten waren gefühlt oft sämtliche Ersatzteile auf dem Gehweg ausgebreitet, es gab Geschäfte, die bis zum Bersten mit Ware vollgestopft waren oder Frauen, die ihre mit Blumen beladenen Fahrräder die Straße entlang schoben. Hanoi ist für mich eine dieser Städte, in denen die Gegensätze immens sind. Es gibt die modernsten Wolkenkratzer, während ein paar Straßen weiter einfache Hütten stehen, neben High-Tech-Läden befinden sich winzige Geschäfte, in denen es verschiedene handgemachte Besen zu kaufen gibt und neben dem Essenstand, an dem es kein einziges vegetarisches Gericht zu kaufen gibt, gibt’s eine Kaffeebar, die vegane Kuchen verkauft und wo ein Wasser das zehnfache kostet.

Kurzum: In Hanoi ist es laut, es ist viel, es ist bunt, es ist wunderschön und gleichzeitig unglaublich anstrengend.

Werbung, unbezahlt.

Tempel und Pagoden

Quan-Thanh-Tempel

Der Quan-Thanh-Tempel ist ein chinesischer, genauer gesagt ein taoistischer, Tempel und befindet sich am Rande des großen Sees „Hồ Tây“. Er stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist nicht allzu groß, aber inmitten des Großstadt-Dschungels eine echte Ruhe-Oase, vor allem, weil außer uns kaum Besucher*innen dort waren.

Dennoch kostet der Tempel ein paar Tausend Dong Eintritt, ein kleiner Verkaufsschalter befindet sich links neben dem Eingang. Der Tempel ist aus Stein und wirkt etwas rustikaler als die oft sehr filigranen gold verzierten Tempel in Thailand oder Laos, was ihn nicht weniger schön macht. Im Inneren sind einige alte Relikte ausgestellt, es brennen Kerzen und Räucherspiralen, deren feine Rauchfäden den typischen Geruch verbreiten. Auf Tischen sind Kekse, Wasser, Obst und Bier als Opfer drapiert. Das Gebäude steht in einem netten kleinen Garten mit einigen Sitzmöglichkeiten – hier kann man durchaus ein bisschen Zeit verbringen und zur Ruhe kommen.

Chua-Tran-Quoc-Pagode oder Ein-Säulen-Pagode

Nur ein paar hundert Meter vom Quan-Than-Tempel entfernt, liegt die prägnante Ein-Säulen-Pagode – für mich eine der schönsten! Ich fand es dort unglaublich idyllisch.

Die Pagode liegt auf einer mini Insel, die durch einen Steg mit dem Ufer des Sees verbunden ist. Sie wurde im 6. Jahrhundert erbaut und ist damit der älteste buddhistische Tempel der Stadt. Und der hat seitdem einiges erlebt: Etliche Geistliche haben hier studiert, die Pagode hat zig Namensänderungen hinter sich. Laut Infoschild am Eingang liegt im Pagodenturm ein Zen-Meister begraben und Ende der 1950er-Jahre soll der indische Präsident einen Samen des berühmten Bodhi-Baumes auf dem Gelände gepflanzt haben – also ein Samen des Baumes, unter dem Buddha saß, als er völlige Erleuchtung erreichte.

Im vorderen Teil des Geländes befindet sich der große Pagodenturm, umgeben von mehreren kleineren Säulen, Bäumen und Pflanzen. Außerdem befinden sich im vorderen wie im hinteren Teil der Anlage Tempel. In den Bäumen hängen Glockenspiele, in der ganzen Anlage ist der sanfte – das setzt natürlich nochmal einen drauf in Sachen Idylle.

Die Pagode schließt über die Mittagszeit von 11:30 bis 13:30, das wussten wir bei unserem ersten Anlauf nicht und standen vor verschlossener Tür. Außerdem gibt’s eine Kleiderordnung – Schultern und Knie sollten vor allem bei Frauen bedeckt sein. Leider interessiert das viele überhaupt. Der Eintritt ist frei.

Ngoc-Son-Tempel

Im Gegensatz zum Quan-Thanh-Tempel und der Ein-Säulen-Pagode liegt der Ngoc-Son-Tempel am kleineren der beiden Seen in Hanoi – am Ho-Hoan-Kiem-See. Wie auch die Pagode liegt der Tempel auf einer kleinen Insel, zu der eine hübsche Brücke mit rotem Geländer führt. Zurecht ein beliebtes Fotomotiv, es ist einiges los auf der Brücke.

Diesem jüngeren Tempel, gebaut Ende des 19. Jahrhunderts, sieht man seinen chinesischen Einfluss sofort an. Er ist Tao, Konfuzius und einem vietnamesischen Nationalhelden gewidmet. Im Inneren des Tempels, und das ist wohl einer der Gründe, weshalb er so bekannt ist, sind zwei plastinierte Riesenschildkröten „ausgestellt“. Ihr Zuhause war der Ho-Hoan-Kiem-See selbst – die Tiere sind Teil einer alten Legende und extrem vom Aussterben bedroht. Es soll nur noch eine Handvoll Tiere weltweit geben. Expert*innen schätzen, dass die Tiere rund 200 Jahre alt waren, die Plastination übernahmen Deutsche.

Der Eintritt beträgt 30.000 VND pro Person. Es lohnt sich sicherlich, früh morgens zu kommen, denn als wir zur Mittagszeit kamen, war wirklich viel los. Der Tempel ist schön, von den vier Tempeln, die wir besucht haben, hätte ich darauf aber am ehesten verzichten können.

Van-Mieu-Tempel (Literaturtempel)

Ganz woanders, nämlich nahe des Flag Towers, liegt der Van-Mieu-Tempel. Er ist ein sogenannter „Literaturtempel“, was bedeutet, das er nie für religiöse Zwecke genutzt wurde, sondern zu Bildungszwecken. Der Van-Mieu-Tempel wurde 1070 erbaut und war die erste Akademie des Landes. Sie wurde zu Ehren Konfuzius erbaut, was an der einen oder anderen Statue deutlich wird.

Der Tempel oder besser gesagt die Akademie gilt als wichtiges kulturelles Erbe, wurde im Laufe der Zeit immer wieder zerstört und zuletzt in den Nuller-Jahren aufwändig restauriert. Die Anlage ist weitläufig, begrünt, mit mehreren Wasserbecken, steinernen Bögen, roten Pagodendächern und hübschen Holzbauten. Im Inneren erzählen einige Infotafeln etwas zur Geschichte des Tempels. Auch dieser Tempel ist wie eine kleine Auszeit vom Trubel auf den Straßen, es gibt die eine oder andere Sitzgelegenheit und einen Getränkeautomaten. Der Eintritt beträgt 30.000 VND.

Über die Geschichte Vietnams lernen

Zitadelle „Thăng Long“ und ehemaliger Sitz des nordvietnamesischen Generalstabs

Die alte Zitadelle und das gesamte Gelände sind auf jeden Fall einen Ausflug wert – hier kann man gut und gerne zwei bis drei Stunden verbringen. Um 1010 erbaut, war die kaiserliche Zitadelle der Hof mehrere Kaiser-Dynastien, noch bis ins Jahr 1802. Seit 2010 zählt der Hauptbereich der Zitadelle übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Betritt man das weitläufige Gelände, geht man zunächst begrünte Felder entlang, die Zitadelle mit ihren Türmen thront an der Stirnseite. In der Mittagssonne pflegen Gärtner*innen mit Strohhüten den Garten. Wendet man den Blick in die entgegengesetzte Richtung, sieht man den großen Flag Tower, der auch zur Zitadelle gehört, aber ein paar wenige hundert Meter entfernt liegt. Außerdem hat man Sicht auf die Nationalversammlung, die gegenüber des hiesigen Ho-Chi-Minh-Mausoleums liegt. Bunte Lampions dekorieren die verschiedenen Bögen und den Weg in den hinteren Bereich der Zitadelle, wo in einem mit Glasplatten gepflasterten Bereich Ausgrabungen und unterirdische Räume zu sehen sind. Auf dem Weg in den hinteren Bereich der Zitadelle, in dem alte Militärräumlichkeiten liegen, befinden sich einige Ausgrabungen, die man sich ansehen kann.

Lässt man die Zitadelle hinter sich und läuft ein Stück durch den hübschen Garten, erreicht man ein paar moderne Gebäude mit flachen Dächern aus der französischen Kolonialzeit, in denen der nordvietnamesische Generalstab seinen Sitz hatte. Die Räumlichkeiten sind zum Teil noch mit den Originalgegenständen eingerichtet – Möbel und Sitzecken, aber auch in Glaskästen ausgestellte Alltagsgegenstände oder Funktechnik. Daneben befindet sich das Gebäude „D67“, wobei es sich um ein bis zu 70 Meter tiefes Bunkernetzwerk handelt. Dieses Netzwerk entstand 1967, als der Vietnamkrieg seinen Höhepunkt erreichte. Im Inneren findet man verschiedene Büroräume, in denen zur Zeit des Krieges die nordvietnamesische Politik um die kommunistische Partei zusammenkam. Auch diese Räume sind zum Teil noch mit originalem Mobiliar eingerichtet – sie geben einen erschreckend realistischen Einblick in die damalige Zeit. Die Wände der Anlage sind 60 Zentimeter dick, die beiden Eingangstüren aus dickem Stahl, eine Sandschicht auf dem Dach sollte sollte das Gebäude vor Schrapnellgeschossen schützen.

Verlässt man die Flachdachbauten und den Bunker, dann findet man auf der Rückseite einige original militärische Fahrzeuge, dahinter einen weitläufigen Garten, der zu einem weiteren, kleinen Gebäudeteil der Zitalle führt. Darin befindet sich ein kleiner Tempel.

Der Eintritt zur Zitadelle beträgt 30.000 VND, was mehr als fair ist.

Flag Tower und Vietnam Military History Museum

Ebenso wie die alte Zitadelle ist der Flag Tower mit dem anschließenden Museum einen Besuch wert. Der Turm wurde 1812 als Aussichtspunkt auf die Zitadelle erbaut. Glücklicherweise wurde der Turm während des Einfalls französischer Truppen nicht beschädigt. Er ist 33 Meter hoch und – fun fact – seit 1954 weht an seiner Spitze ununterbrochen die vietnamesische Flagge, Tag und Nacht.

Auf dem Gelände des Turms sind originale Jets und Panzer aufgestellt, Artillerie, alte Bomben und Abschusswerkzeuge. Besonders eindrücklich: Aufgetürmte Trümmerteile von französischen Flugzeugen, die zwischen 1945 und 1954 von den Vietnamesen abgeschossen wurden sowie von amerikanischen Flugzeugen, die zwischen 1964 und 1973 vom Himmel geholt worden. Laut Infotafel waren das in Summe 435 französische und 4.181 amerikanische Flugzeuge. Am Fuß des Kunstwerks prangt eine Schwarzweiß-Aufnahme einer jungen Frau aus dem Jahr 1966, die Trümmerteile eines amerikanischen Jets wegschafft.

Die ganze Inszenierung und auch das anschließende Military History Museum sind wirklich sehr eindrücklich und gleichzeitig unglaublich bedrückend. Das Museum ist sehr interessant und erzählt die Kriegsgeschichte Vietnams. Ausgestellt sind immens viele Fotos und verschiedene Überbleibsel der damaligen Zeit – angefangen bei Uniformen und Kochtöpfen, bis hin zu Waffen und Schriftstücken. Die Ausstellung ist gut gemacht und interessant, aber in Teilen auch sehr komplex. Wer sich für die jüngere Geschichte des Landes interessiert, kann hier wirklich viel Zeit verbringen.

Der Eintritt für Flag Tower und Museum beträgt 40.000 VND.

Hoa-Lo-Gefängnis

Im French Quarter, süd-westlich des Ho-Hoan-Kiem-Sees, liegt eines der ehemals größten Gefängnisse des damaligen Indochinas. Mit Gefängnissen habe ich immer so meine Probleme – auf der anderen Seite sind sie schlicht interessant und ich finde, dass man sich mit der Geschichte eines Landes auseinandersetzen sollte. Auf der anderen Seite schnürt es einem die Kehle zu, wenn man sieht, was an den Orten, an denen man sich heute als freier Mensch bewegt, vor nicht allzu langer Zeit (unrechtmäßig) geschehen ist. Vielleicht wurde das Gefängnis auch deshalb als „Hölle von Hanoi“ bezeichnet.

Bevor das Gefängnis 1896 von den französischen Kolonialisten erbaut wurde, war die Gegend für ihre Töpferei bekannt. Viele Gebäude wurden zerstört oder umgezogen, um Platz für die Zellentrakte zu schaffen. Die Franzosen nutzten das Gefängnis vor allem, um politische Gegner*innen gefangen zu nehmen, zu foltern, zu töten. Ab den 1960er Jahren nutzten die Vietnamesen den Trakt dann für US-Gefangene.

In den alten Gemeinschaftszellen sind unter anderem Modelle des damaligen Geländes ausgestellt, aber auch jede Menge Gegenstände wir Kleidung, Gefäße oder Schriftstücke. Besonders schlimm fand ich die Original-Guillotine, neben der Schwarzweiß-Fotografien ihre Opfer zeigen – vor und nach ihrer Hinrichtung. Gegensätzlicher dazu könnten die ausgestellten aufgeschnittenen Gitterstäbe nicht sein, durch die einige Heftlinge eines Nachts fliehen konnten. Zu Beginn eines jeden Raumes kann man auf einer Infotafel nachlesen, welche Funktion er damals hatte. So erfährt man zum Beispiel einiges zu de Todeszellen oder zu den speziellen Frauen- und Familientrakten.

Im Anschluss an das Gefängnis an sich, in dem vor allem die Geschehnisse der Kolonialzeit behandelt werden, befinden sich einige Räume, in denen die Zeit der US-Gefangenen genauer beleuchtet wird. Außerdem werden die Opfer, die die Gefangenschaft nicht überlebten, geehrt. Zig gravierte Tafeln zeigen ihre Namen, einige Schicksale sind auf eigenen Tafeln ausführlich beschrieben. Ein großes Denkmal mit kleinem Schreib ehrt die Verstorbenen.

Der Eintritt beträgt 30.000 VND, ein Audioguide kostet nochmal extra. Das Gefängnis ist auf jeden Fall sehr sehenswert, aber es macht auch wahnsinnig betroffen.

Was außerdem sehenswert ist

Ho-Tay-See und Ho-Hoan-Kiem-See

Der größere Ho-Tay-See, auch West Lake, liegt nordwestlich des Stadtzentrums. Dort befindet sich auch die Tran-Quoc-Pagode, es gibt entlang des Ufers jede Menge Sitzgelegenheiten und auch hin und wieder Stände. Es ist wirklich nett, einfach am Ufer entlang zu schlendern. Der kleinere See, der Ho-Hoan-Kiem-See oder auch Schwertsee, liegt zwischen dem Old Quarter und dem French Quarter. Mit dem Ngoc-Son-Tempel, vielen Essensständen am Abend sowie vielen Menschen, die abends um den See spazieren oder joggen, ist der See ein total schöner Ort, um sich ans Ufer zu setzen, die Leute zu beobachten und ein bisschen zu entspannen.

Ho-Hoan-Kiem-See am Abend

Sky Lotte Observatory Deck

Der Lotte Tower, der ein Hotel und ein Einkaufszentrum beheimatet, wenn ich es richtig verstanden habe, ist das dritthöchste Gebäude der Stadt. Es ist 272 Meter hoch und hat 65 Stockwerke – ins obere fahren wir mit einem super schnellen und beleuchteten Aufzug. Der Eintritt ist mit 230.000 VBD pro Person sehr teuer, andererseits wären die knapp zehn Euro in Deutschland wahrscheinlich noch günstig. Oben angekommen, hat man einen wunderbaren Ausblick über die komplette Stadt.

Das Sky Deck ist wirklich schön und modern hergerichtet. Entlang der Scheibe gibt es jede Menge verschiedene Sitzmöglichkeiten und ein paar kitschige Fotospots. Sehr cool, aber auch unglaublich gruselig sind die beiden gläsernen Skywalks – zwei Ausbuchtungen aus Glas, die man betreten kann. Unterhalb der Glaskästen stehen keine Säulen oder ähnliches, sie sind mit Stahlbalken verstärkt. Erlaubt sind maximal 12 Personen, man darf nicht springen und muss die Schuhe ausziehen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich SO viel Überwindung kostet, sie zu betreten. Und nach unten gesehen habe ich auch nicht.

Auf dem Deck gibt es ein Café, eine Bar und eine kleine Kunstausstellung mit digitalen Bildern. Wir hatten Glück und waren fast komplett alleine, das Deck war bis auf zwei, drei andere Personen komplett leer – damit hatte ich nicht gerichtet. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, die Aussicht ist großartig und der Tower ist ein absoluter Kontrast zum trubeligen Leben in der Altstadt.

Thang Long: Wasserpuppentheater

Das traditionelle Wasserpuppentheater liegt direkt am Ho-Hoan-Kiem-See. Vorstellungen sind ab nachmittags mehrmals täglich. Man kann Tickets im Vorhinein kaufen oder versuchen, spontan vorbeizukommen, das hat bei uns geklappt. Je nach Sitzkategorie kosten die Tickets zwischen 100.000 und 200.000 VND, wir haben spontan noch einen Platz in der mittleren Kategorie bekommen, was völlig okay war. Eine Vorstellung dauert 45 Minuten und ist recht kurzweilig.

Das Programm an sich ist beinahe lustig – ich musste mir das Lachen mehrmals verkneifen. Die „Bühne“ war ein Wasserbecken, dahinter ein Vorhang, hinter dem die Puppenspieler Platz finden. Links und rechts neben dem Becken gibt es jeweils zwei Emporen, auf denen Musiker*innen sitzen, die Instrumente gespielt und gesungen bzw. „gerufen“, denn klassischer Gesang war das nicht. Es war eher eine Mischung aus Rufen, Kreischen und Sprechen, dazu gab es ein Wasserpuppenspiel mit Menschen, Drachen oder Fischen.

Das Theater war wirklich ein Spektakel und eine ganz andere Welt. Auch, wenn fast nur Tourist*innen in den Reihen saßen, lohnt es sich auf jeden Fall, sich das Ganze einmal anzusehen.

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