
Howth: Klippenwanderung im Fischerdorf
Unser erster Ausflug in Irland beschert uns nur eine Ahnung davon, wie wunderschön dieses Land ist. Die Halbinsel Howth, die nordöstlich von Dublin im County Fingal gelegen ist, hat etwa 8.500 Einwohner und ist einfach bezaubernd. Eine Mischung aus Natur und Industrie, aus rauen Klippen und einer blühenden Landschaft. Dieses Phänomen wird uns im Laufe der nächsten Tage noch öfter begegnen: Irland ist in vielerlei Hinsicht eine Mischung. Und irgendwie doch immer ähnlich.
Wir fahren etwa 35 Minuten mit dem Auto, ehe wir Howth erreichen. Der Ort war übrigens ein Tipp eines Sixt-Mitarbeiters am Flughafen – danke Sebastian! Wir haben Glück und ergattern einen Parkplatz direkt am Hafen. Von dort aus liegt der Startpunkt des geplanten Cliff Walks etwa einen Kilometer entfernt. Das Örtchen wirkt noch ein wenig verschlafen: Um den Hafen haben die meisten Geschäfte noch geschlossen, die Vormittagssonne glitzert auf dem Wasser und es ist mehr Vogelgezwitscher als Menschenstimmen zu hören. Starbucks hat natürlich geöffnet – nach Kaffee, Baguette und Raisin Scone sind wir bereit für die Wanderung. Immer gut zu wissen: Direkt am Hafen gibt einen Public Restroom, den wir noch schnell nutzen. Schadet ja nicht. Und los geht’s!
Der Cliff Walk

Es geht steil nach oben: Der Weg zum Startpunkt führt am Toilettenhäuschen vorbei, die Promenade entlang. Belohnt werden wir mit einem tollen Blick auf’s Meer – wenn wir wüssten, dass das erst der Anfang ist. Am Startpunkt selbst gibt es einige Parkplätze – der Weg vom Hafen aus ging allerdings schnell vorbei und wir sind froh, dort geparkt zu haben. So können wir später auch noch in aller Ruhe die Gegend um den Hafen erkunden, ohne anschließend wieder einen Kilometer nach oben zum Auto zu laufen.
Nach einem kurzen, zugewucherten Stück im Richtung Klippen, endet das Gestrüpp und gibt die Sicht frei auf die Irische See. Wow! Vor uns liegt eine Felslandschaft, die auf der einen Seite so karg und rau wirkt und auf der anderen Seite saftig grün strahlt. Hinter ihr das blaue Meer und ein nur leicht bewölkter Himmel. Je weiter wir gehen, desto farbenfroher wird die Landschaft. Die steinernen Felswänden zieren rosa Blümchen, die gelben Blüten der Stechginster leuchten in der Sonne.Der Weg verläuft mal mehr, mal weniger direkt am Rande der Klippen entlang. Mal ist er schmaler, mal breiter. Feste Schuhe sind ein Muss, am besten Wanderschuhe. Uns kommen tatsächlich ein paar Leute mit Flip Flops und Co. entgegen. Wie sie das gemacht haben? Keine Ahnung.
Das Wetter meint es gut mit uns – die Sonne scheint und es sind nur vereinzelte Wölkchen zu sehen. Unser Ziel ist ein Leuchtturm, der am südöstlichen Zipfel der Halbinsel liegt und der aus der Ferne, zwischen den vielen gelben Blüten, ein wunderbares Fotomotiv abgibt. Eines meiner Highlights: Tee aus der Thermoskanne und Schokokekse am Rande einer Klippe. Mit Blick auf den Leuchtturm. Hach.
Der Leuchtturm selbst war leider gesperrt, sodass wir ihn uns nicht aus der Nähe ansehen konnten. Wir machen kehrt, laufen allerdings nicht denselben Weg zurück, sondern nehmen den geteerten Weg auf der rechten Seite, der zur Hauptstraße führt. Etwa 15 Minuten laufen wir vorbei an ziemlich dicken Villen, ehe uns das nächste Auskunftsschild begegnet und wir wieder rechts abbiegen. Nach einigen Metern kreuzen wir den „Upper Cliff Walk“, der uns zurück nach unten führt. Der Rundweg war insgesamt etwa neun Kilometer lang.
Am Hafen von Howth
Was ist das Beste nach einer Wandertour? Genau, das wohlverdiente Essen. Bevor wir uns danach umschauen, legen wir uns ein Weilchen ins Gras. Die gesamte Hafenpromenade ist von Grünflächen umgeben, teilweise sind dort Fitnessgeräte aufgebaut und einen Spielplatz gibt es auch. Um uns herum sammeln sich vor allem junge Leute und genießen die Sonne – das Wetter ist wirklich traumhaft. Wir schlendern einige hundert Meter an der Promenade vorbei und kaufen uns schließlich zwei Portionen Fish and Chips bei Beshoff Bros, die wir auf einem Hafenmäuerchen essen. Daneben gibt es noch eine Reihe von Fischrestaurants, ein paar Pubs sowie Cafés und Eisdielen.
Was man nicht tun sollte: Möwen mit Pommes anfüttern. Die wird man dann nämlich nicht mehr los. Und ehe man sich versieht, sitzen sie einem quasi auf dem Schoß. Während des Essens haben wir immer wieder Seehunde im Hafenbecken gesichtet. Wir haben beide noch nie freilebende Seehunde gesehen und plötzlich schwimmen sie in unmittelbarer Nähe an uns vorbei – einfach toll. Wir erkunden noch ein wenig den Hafen mit seinen Fischerbooten, sehen uns den Leuchtturm am Pier an und machen uns nach rund 14,5 gelaufenen Kilometern auf den Weg zurück zum unserem Hotel.
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