
MBK, Lumpini Park und Asiatique
1.1.2019
Bus fahren in Bangkok: Nichts leichter als das
Heute geht es ins MBK-Center. Bei den vielen Transportmitteln, aus denen man in Bangkok wählen kann, entscheiden wir uns heute für den Bus. Die nächste Bushaltestelle liegt nur wenige Gehminuten von unserem Hotel entfernt – links, rechts, links, fertig. In Zeiten von Google Maps ist es zum Glück möglich, den Fahrplan inklusive Fahrzeiten einzusehen – denn ehrlicherweise ist der Plan an der Haltestelle selbst so gar nicht verständlich. Mit den Bussen und ihren Fahrzeiten ist das allerdings so eine Sache. Wir warten. Und warten. Und warten. Es kommen immer wieder Busse vorbei, nur eben nicht der, den wir brauchen. Immerhin sind wir nicht die einzigen, die auf die Linie warten – wir hatten schon Angst, dass es die Haltestelle, an der wir stehen, gar nicht mehr gibt. Oder dass die Linie 16 hier gar nicht fährt. Nach etwa 30 Minuten kommt unser Bus. Die Fahrkarten werden nicht beim Busfahrer oder an einem Automaten gekauft. Stattdessen behält ein Ticketverkäufer der BMTA – das ist die Busgesellschaft in Bangkok – im Blick, wer einsteigt und verkauft den Fahrgästen die Tickets. Wie viel ein Ticket kostet? Keine Ahnung. Wir sagen dem Mann, wo wir hin möchten, drücken ihm etwas Geld in die Hand und bekommen einiges davon wieder zurück. Er zupft kleine, dünne Papiertickets aus einem auffallenden, klimpernden Blechmäppchen und packt im gleichen Zuge das Geld hinein – die Rolle aus Blech scheint Fahrkartendepot und Geldbeutel gleichzeitig zu sein. Ein Ticket kostet 13 Baht, das sind 35 Cent. Wow! Und das für etwa fünfeinhalb Kilometer. Preislich um Welten günstiger als die beliebten Tuk Tuks. Da kann nur die U-Bahn mithalten. Wir sehen keine anderen Weißen und ernten auch ein paar Blicke, allerdings keine unangenehmen. Kurz bevor wir aussteigen müssen, gibt uns der Ticketverkäufer ein Zeichen – wie freundlich. Insgesamt ist die Busfahrt wirklich sehr angenehm. Warum wir das in der Vergangenheit nie gemacht haben, weiß ich auch nicht. Klar, die Fahrpläne an den Haltestellen fallen eher sporadisch aus und die Ziele, die an der Stirnseite des Busses prangen, können wir auch nicht lesen. Aber: Mit etwas Vorbereitung kommt man immer am Ziel an. Das bleibt sicherlich nicht unsere letzte Busfahrt.
Ein bisschen dies, ein bisschen das: Das MBK-Center
Ein Besuch in dem riesigen Kaufhaus gehört für mich einfach dazu – und sei es nur auf einen Donut und einen (ordentlichen) Kaffee bei Dunkin Donuts. Beides gönnen wir uns. Irgendwie befremdlich ist die Tatsache, dass alles weihnachtlich geschmückt ist: Auf dem Vorplatz des Centers steht ein riesiger, blecherner Tannenbaum, der mit bunten Lämpchen in allen Farben übersäht ist. Daneben grinsen und Weihnachts- und Schneemann entgegen. Ich hätte ja gerne ein Foto von Philip auf dem festlich geschmückten Tuk Tuk gemacht, aber der wollte irgendwie nicht. Naja. Das Einkaufszentrum hat sich in den letzten Jahren eigentlich nicht verändert: In dicht an dicht gedrängten Ladengeschäften gibt es alles, das man irgendwie gebrauchen könnte. Ob strassbesetzte Unterhosen, Parfums („no fake, no fake!“), Bambusfrösche, Buddhafiguren, Badelatschen, Seifen, Gemälde, Augentropfen und, und, und. Von großen – auch westlichen – Geschäften, über kleine Verkaufstische bis hin zu winzigen Ladeneingängen ist alles dabei. Wir halten uns nicht allzu lange im Einkaufszentrum auf – obwohl sich der Food Floor super zum Mittagessen eignet. Am Eingang bekommt man eine Karte, die man an einem Schalter aufladen lässt. An den verschiedenen Ausgabeplätzen, hinter denen über dem offenen Feuer gekocht wird, kann man die verschiedenen Gerichte dann mit der Karte bezahlen. Eigentlich ist es nichts anderes, als eine chaotische Kantine. Weil wir immer noch satt sind vom Frühstück, essen wir heute nichts und kaufen stattdessen ein dunkelrotes Tuch mit Fransen und einem hübschen gelben Muster. Auf in den Lumpini-Park!
Auszeit gefällig?
Mit dem Skytrain fahren wir wenige Minuten zum Lumpinipark. Skytrainfahren ist wirklich easy und sehr günstig. Am Fahrkartenautomaten muss man nur auswählen, wohin man fahren möchte und bekommt ein entsprechendes Ticket. Dieses wird beim Betreten des Bahnsteiges, ähnlich wie in anderen großen Städten, durch eine Art Schranke geschoben. Beim Verlassen der Zielstation wird die Karte dann wieder in die Schranke gesteckt und einbehalten. Gut zu wissen: Die meisten Fahrkartenautomaten nehmen nur Münzgeld, es schadet also nicht, ein paar Baht dabeizuhaben.
Wer in Bangkoks Trubel ein wenig Ruhe sucht, ist im Lumpini-Park genau richtig. Ich liebe diesen Park! Es ist ein bisschen wie in einer anderen Welt – obwohl er von Skylines umgeben ist und man den Verkehr immer noch hören kann. Hier treffen sich die Thais zum Joggen oder zur kostenlosen Aerobic-Einheit. Sie liegen in der Sonne oder fahren mit den Schwan-Booten über den See. Na gut – mit den Booten fahren wohl eher die Touristen. Vielleicht beobachten sie auch die Warane und Schildkröten, die sich am Rande des Wassers die schuppige Haut in die Sonne strecken. Der Lumpini-Park entschleunigt, man wird irgendwie entspannter. Wir breiten unser Tuch aus, ziehen Schuhe und Strümpfe aus und – oh, da bin ich auch schon eingenickt … Nach einem etwa einstündigen Nickerchen wache ich auf. Wir bleiben noch ein Weilchen und möchten dann los zu einer Art Nachmarkt, der „Asiqtique“. Mit dem Bus fahren wir etwa 30 Minuten und halten nur wenige Meter vor dem Eingang des Marktes, der von außen eher an einen kleinen Freizeitpark erinnert. Ein Riesenrad funkelt in der Sonne.
Am Vorabend hat auf dem Markt wohl eine Silvesterparty stattgefunden, so wirklich informiert haben wir uns über den Markt nicht. Was sofort auffällt: Es ist kein klassischer Thaimarkt. Wer wirres Gewusel mit vielen kleinen Ständen, Garküchen und Grillspießchen sucht, ist hier falsch. Der Markt ist künstlich angelegt und erinnert eher an eine offene, westliche Einkaufsstraße. Es gibt kleine Ladengeschäfte, moderne Essensstände, Restaurants mit internatinalen – die Preise für Seifen, Tücher, Schnitzereien oder Wantans sind absolut unangemessen. Die Portionen an den Essensständen sind klein, kosten aber beinahe doppelt so viel wie auf Bangkoks üblichen Märkten. Wunderschön ist allerdings die Promenade, an der der Markt gelegen ist. Mit Blick auf Bangkoks Skyline geht dort über dem Chao Praya die Sonne unter. Ich stelle mich zu den unzählichen fotografierenden Touristen und knipse auch ein paar Bilder, dann verlassen wir den Markt. Charmant ist anders, muss man nicht gesehen haben.
Der nächste Pier ist ganz in der Nähe. Wir entscheiden uns dafür, den Wasserweg nach Hause zu nehmen – genau die richtige Wahl.

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